Nach nunmehr 3 Verhandlungsrunden und einem 2stündigen Warnstreik ist immer noch keine Bewegung in den Tarifverhandlungen für die etwa 300 Beschäftigten im Haustarifvertrag bei SRH Schulen. Das letzte Angebot der Geschäftsführung lag bei 1,7 Prozent ab 01. Januar 2022 und weiteren 1,5 Prozent ab 01. Januar 2023, für die drei Leermonate sollte es eine Einmalzahlung von 350 Euro geben. Bei einer gleichzeitigen Preissteigerung von 4,5 Prozent von Oktober 2020 zu Oktober 2021 bedeutet dieses Angebot einen deutlichen Reallohnverlust, den die Beschäftigten nicht hinnehmen wollen.
„Wir setzen uns das ganze Jahr für das Wohl von Kindern in besonderen Lebenslagen ein und arbeiten mit einem hohen persönlichen Einsatz dafür, diesen Kindern und Jugendlichen die bestmöglichen Lebensperspektiven zu eröffnen. Da kann es nicht sein, dass wir jetzt neben der harten Arbeit auch noch Geldsorgen haben sollen. Denn das bisherige Angebot bedeutet angesichts der Preissteigerungen ganz konkret für mich, dass ich weniger Geld für die Ausgaben des täglichen Bedarfs zur Verfügung haben werde“, so Hakan Türkileri, Mitglied der Streikleitung. „Und deshalb haben wir uns für den Streik entschieden“.
Die Bezahlung unterhalb des Niveaus des öffentlichen Dienstes erschwert schon jetzt die Besetzung freier Stellen. Auch das sollte Grund für die SRH Schulen GmbH sein ihre Beschäftigten von der allgemeinen Gehaltsentwicklung nicht weiter abzuhängen.
Die Verhandlungsführerin von ver.di, Annelie Schwaderer, sagt dazu: „Nur Beschäftigte, die keine Einkommenssorgen haben – und die auch genügend qualifizierte Kolleginnen und Kollegen haben – können sich in vollem Einsatz dem Wohl der anvertrauten Kinder und Jugendlichen widmen. Unser Ziel ist es deshalb, faire und am Arbeitsmarkt konkurrenzfähige Löhne durchzusetzen. Das dient auf lange Sicht dem Wohl der anvertrauten Kinder und Jugendlichen.“
Inzwischen sind die Beschäftigten dort weit vom öffentlichen Dienst abgehängt. Ein*e Erzieher*in/Pflegekraft/Sozialpädagog*in bei SRH Schulen verdient im Durchschnitt etwa 5 Prozent weniger wie in einer ähnlichen Einrichtung des öffentlichen Dienstes.
Deshalb haben die Mitglieder eine starke Tarifforderung beschlossen, um eine Annäherung an die konkurrierenden Bereiche herzustellen.
Die Forderungen in der Tarifrunde sind: ab 01.10.21 8 Prozent Entgelterhöhung, mindestens 250 Euro, für Auszubildende, Praktikant*innen und Dual Studierende 100 Euro Entgelterhöhung, 600 Euro Coronaprämie bei 12 Monaten Laufzeit.
ver.di verhandelt seit 2 Monaten mit der Geschäftsführung der SRH Schulen GmbH über angemessene Tarifsteigerungen. Aktuell sind die Verhandlungen deutlich ins Stocken geraten, weshalb die Gewerkschaft ver.di die Tarifbeschäftigten im Haustarif am Montag, den 22.11.2021 zu einem Warnstreik aufruft. Die vorbereitenden Notdienstverhandlungen konnten nicht zum Abschluss gebracht werden, da die Geschäftsführung die hohe Streikbereitschaft ignoriert und sich weigert, Vereinbarungen zur teilweisen und vollständigen Stilllegung von Abteilungen abzuschließen.
Ein Streik wird aber nicht dadurch rechtswidrig, dass sich die Arbeitgeberseite weigert eine Notdienstvereinbarung abzuschließen. Deshalb ruft ver.di die Beschäftigten auch ohne Notdienstvereinbarung zum Streik auf und wird mit den Beschäftigten gemeinsam dafür sorgen, dass die ausgearbeitete Notbesetzung eingehalten wird. Was das für Sie als Eltern bedeutet, lesen Sie hier in unserer Elterninfo ...
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