Am 2. Mai 1933 stürmten die Nazis reichsweit die Gewerkschaftshäuser, verhafteten Funktionäre und beschlagnahmten die Vermögen. Das Datum markierte den Beginn der systematischen Zerschlagung der oppositionellen Arbeiterbewegung durch das nationalsozialistische Terrorregime. Der 2. Mai wurde zum Schicksalstag der Gewerkschaften.
Noch am Tag zuvor, am 1. Mai 1933, inszenierten die Nazis mit tausenden Arbeiter*innen den „Tag der nationalen Arbeit“. Wie kam es dazu, dass die Gewerkschaften den Nazis kaum Widerstand entgegen setzten? Warum gelang es dem NS-Regime so schnell, die Arbeiterbewegung unter Kontrolle zu bringen, obwohl sie doch als bestens organisiert und kampfbereit galt?
Sara Tot und Yannick Häussler von der ver.di Jugend gehen in diesem Dokumentarfilm von Chris Hölzing auf Spurensuche und sprechen in den nordbadischen Städten Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Pforzheim mit Historiker*innen, Gewerkschafter*innen über verhängnisvolle Fehleinschätzungen und was Gewerkschaften daraus lernen können.
Zum 80. Jahrestag – vor 10 Jahren -gab es eine Ausstellung des DGB Nordbaden mit 12 Tafeln zum Thema. Diese Ausstellung stellt das Gerüst des Dokumentarfilms dar, der wiederum durch die filmische Inszenierung eine neue Perspektive auf das Thema ermöglichen soll.
Interviews mit Historiker*innen, lokalen Expert*innen, Kenner*innen der Gewerkschaften und Zeitzeug*innen stellen das inhaltliche Fundament des Projekts dar. Durch Stadtgeschichte soll den Menschen aus der Region, die in diesen Städten leben, lernen und arbeiten, ein Zugang zu den historischen Ereignissen ermöglicht werden, die bald ein ganzes Jahrhundert her sein werden.
Der aktuelle Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart, auf lokale Initiativen und Veranstaltungen zu den Themen Geschichte, Gedenken, Neofaschismus, und Geschichtsrevisionismus runden den Film mit einer gewerkschaftlichen Perspektive auf die Zukunft ab.
Verhängnisvolle Fehleinschätzung – Die Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933
Dokumentarfilm 2023 – Dauer: 82 Minuten – Sprache: Deutsch
Produktion: VP68, gefördert von DGB Nordbaden
Interviews: Sara Tot und Yannick Häussler
Kamera & Regie: Chris Hölzing