Bei diesem historischen Spaziergang geht es einmal mehr um die jüdische Geschichte Schwetzingens, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht und in der Nazizeit gewaltsam beendet wurde. Es werden Orte gezeigt, an denen die Verfolgten wie die Ohlhausens, Springers, Bierigs und Steins wohnten und arbeiteten. Es geht um die Filiale des Warenhauses Wronker, das Haus Lorch am Schlossplatz und die Geschichte der Mochs und ihrer „Schwetzinger Zeitung“. Gezeigt werden Wohnungen, in denen die jüdische Gemeinde Betsäle unterhielt. Und es geht um die nazistische Verfolgung. Die Nazis haben die Entrechtung, Erniedrigung und schließlich Ermordung der Juden betrieben. Auch hier gingen Nazis gegen jüdische Bürger vor, gegen die Zeitung und andere Betriebe. In der verbrecherischen sog. „Reichskristallnacht“ 1938 wurden Juden in ihren Häusern und Wohnungen auch am Ort überfallen.
Seit nunmehr 25 Jahren besteht der Arbeitskreis Freundliches Schwetzingen – Verein für regionale Zeitgeschichte (AFS), trotz aller Widerstände. Seit 1995 ist er eingetragener Verein, als gemeinnützig anerkannt war er immer. Seit diesem Jahr liegt unser neues Buch vor, Simon Eichstetters Schrift über die Geschichte und Familien der jüdischen Gemeinde Schwetzingens. Simon Eichstetter? Ja, der einstige Lehrer dieser jüdischen Gemeinde, um den es in einer Ausstellung vor gut zwei Jahren gehen sollte. Dabei spielte der Text aber praktisch keine Rolle. Frank-Uwe Betz hat ihn aus der Handschrift übertragen und um eine Einführung ergänzt. Das neue Buch steht bereits in den Büchereien der Universität sowie der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und des US-Holocaust Memorial Museums in Washington.
Ist jetzt nachzulesen: Simon Eichstetter, Geschichte und Familienbuch der Jüdischen Gemeinde von Schwetzingen, Transkr./Einfg.: F. Betz, verlag regionalkultur, Heidelberg u.a. 2017, 112 Seiten, ISBN 978-3-95505-020-7